Am Dienstag, 06.02.2024 besuchten Frau und Herr Wengert aus Göggingen mit Igeln aus ihrer Wildtierauffangstation die Klassen 2a, 2b und 3a in der Gemeinschaftsschule.

Bis 10.30 Uhr kann es manchmal ganz schön lange dauern, vor allem dann, wenn Kinder ganz gespannt auf tierischen Besuch warten. Trotz der großen Vorfreude war es mucksmäuschenstill als Elke Wengert zwei junge Igel aus der Transportbox holte. Denn eines war ganz klar: Igel sind Wildtiere und mögen es ruhig! Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht heraus, als die jahrzehntelange Wildtierschützerin vom Leben eines Igels, seinen Fressgewohnheiten, seinen Schutzmechanismen sowie Feinden, seinem Unterschlupf und dessen Junge erzählte. Zwischendurch durften die Kinder live bei einem Notfalltelefonat dabei sein. Ein junger Igel war aus dem Winterschlaf erwacht. Was war zu tun? Elke Wengert wusste Rat: „Auf keinen Fall füttern, sonst stirbt er! Sein Magen befindet sich im Winterschlaf und kann die Nahrung nicht verdauen. Ihr dürft ihm Wasser hinstellen. Auf gar keinen Fall Milch! Wichtig ist Wärme! Eine Decke, Zeitungspapier oder ein Handtuch an eine trockene Stelle legen oder in einen Karton, so kann der Igel sich aufwärmen.“ Ist man sich unsicher, darf man gerne bei ihr in Göggingen anrufen (07175/8773). Sie berät und hilft mit viel Erfahrung und Wissen weiter. Im Moment pflegt die Rentnerin mit ihren Helferinnen rund 400 Igel und weitere Wildtiere, die verletzt, krank oder zu früh aus dem Winterschlaf erwacht sind. Monatlich sind es rund 2000 Euro für Lebensmittel, Medikamente und Tierarztkosten, welche sie privat bezahlt. Spenden sind daher unverzichtbar für ihre Arbeit.

Alle waren sich einig: Wir wollen auch helfen! Denn „Hände, die helfen, sind wirkungsvoller als Münder, die reden.“ Und so durfte jedes Kind einen Igel halten, streicheln und genau beobachten, während Frau Wengert erzählte, dass naturnahe Gärten am besten ohne Zaun, die Artenvielfalt fördern und die Lebensgrundlage für unsere Igel sind. Mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen verabschiedeten wir unseren stacheligen Besuch.